| ||
Eigentlich sind wir gar nicht in Niseko, sondern in Hirafu. Hier gab es früher nur ein paar Hütten, der ganze Ort besteht aus Ski-Tourismus. Im Sommer ist hier aber eher ruhig. Da sind nur Wanderer, Bergsteiger und Canyon-Rafter da und daher auch nicht alle Restaurants offen.
Von hier aus brechen wir mit dem Auto nach Tomakomei auf, wo wir den Toyota wieder abgeben müssen und morgen fahren wir mit dem Zug weiter. Unterwegs kommen wir heute aber aber noch an 2 Kraterseen und heißen Quellen vorbei. | ||
| ||
Hirafu, Niseko, Kutchan und ähnliche Orte hier leben quasi neben der Landwirtschaft nur vom Ski-Tourismus, aber spannend ist: es gibt nicht überall Skihänge, sondern nur wenige, der ganze Rest ist Naturschutzgebiet.
Zwar ist der gesamte Ort quasi voller Ski-Fahrer Betten, aber es wirkt eben nicht wie in den Alpen - Overtourism ist hier gefühlt noch nicht. Im Winter aber sicher nahe an der Grenze. Trotzdem wirkt die Natur rundrum unberührt. Es sind auch viele der Berge absolut nicht erschlossen, also keine Wanderwege, keine Hütten, oft nicht mal Wege für Forstwirtschaft. Daher gibts auch überall Bären-Warnung.
Japaner neigen dazu sich immer an ganz wenigen Orten zu "ballen", da sind dann Alle. Im Inland, da wo die Berge sind, sind die Leute vor allem in den Ski-Orten geblieben und verteilt über die Gegend nur immer so einzelne Bauernhöfe.
Am Cape Kamui, also an der Küste, wars auch so. Hunderte Leute. Ein paar Kilometer die Küste runter am Cape Benkei war dann fast nix los. Handvoll Leute.
Das ist scheinbar überall so. Manche Orte sind wie ausgestorben und die Häuser verfallen und manche gestopft voll und Jeder zieht dahin und wenns noch so eng ist. Hier sieht alles so aus, als hätte man in den 1990igern und 2000ern noch ausgebaut, große Parkplätze angelegt, aber dann sind zuviele Leute weggezogen und vermutlich auch rausgestorben und Hokkaido wirkt sehr entvölkert. Zumindest am Land. Die Bauern halten die Stellung im Hinterland aber da wo früher kleine Fischerdörfer an der Küste waren, ist Keiner mehr da.
Skigebiete bringen noch Einnahmen und Hotels, aber an der Küste sind kaum Hotels, nur wenn sie nen Strand anlegen und davor ne Schutzmauer gegen hohe Wellen haben. Ansonsten kann man hier oft gar nicht richtig ins Wasser, Steilküste und Messerscharfe Lavabrocken, hohe Wellen und Strömungen. In den meisten Buchten sind hässliche Fischerhäfen mit Betonkai für Kutter und daneben noch ne alte Konservenfabrik. Man muss da schon etwas suchen, bis man mal ne Stelle findet und meistens sind das dann bezahl-Campingplätze. Die gibt es hier viel mehr als Hotels. Eigentlich fast überall da wo man baden könnt, ist ein Campingplatz.
Zumindest an den Küstenabschitten wo wir waren. So malerische Kleine Orte wie in Italien hast du hier nicht. Die Fischerdörfer sind eher ärmlich und runtergekommen. Liegt aber auch am Wetter. Hier ist keine richtige Badegegend. Das Wetter ist rauh, die Küste steil, alles gefährlich. Aber das ist natürlich gut für die Natur.
| ||
|